Pflege von Senioren mit Gicht

Die Gicht (Urikopathie) ist eine sehr schmerzhafte, rheumatische Erkrankung der Gelenke. Sie wird durch einen erhöhten Harnsäurespiegel verursacht. Mit der richtigen Ernährung ist es möglich, Gichtanfälle vorzubeugen. Im folgenden Ratgeber werden die besten Tipps erläutert.

Welche Risiken hat die Gicht bei Senioren?

Bei einem akuten Gichtanfall, bei dem häufig die große Zehe betroffen ist, haben sich im Gelenk und Gewebe Harnsäurekristalle (Urat) abgelagert. Darauf reagiert das Immunsystem mit einer Entzündung. Bei unzureichender Behandlung kommt es zu Knorpelveränderungen und einer Knochenresorption. Eine weitere mögliche Folge einer fehlenden Therapie sind eine langfristige Schädigung der Niere und eine Niereninsuffizienz. Die Risiken reichen somit viel weiter als „nur“ die schmerzhaften Gichtattacken. Pflegebedürftige und deren Angehörige sollten daher die Behandlung sehr ernst nehmen und einige Tipps beachten, mit denen das Beschwerdebild verbessert und das Fortschreiten der Gicht eingedämmt werden kann. Zur Diagnose der Gicht wird eine Blutuntersuchung durchgeführt.

Pflege von Senioren mit Gicht – was gibt es zu beachten?

Die Gicht, eine Purin-Stoffwechselerkrankung, verläuft in Schüben. Hierfür gibt es verschiedene mögliche Auslöser, beispielsweise:

  • reichhaltiges, üppiges Essen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Stoffwechselschwankungen
  • Infektionen
  • Stress
  • erhebliche körperliche Anstrengungen

Vor allem purinreiche Lebens- und Genussmittel können zur Gicht führen. Während des erforderlichen Abbaus der Purine entsteht Harnsäure. Schaffen es die Nieren nicht, die Harnsäure gänzlich auszuleiten, wird sie in der Form von Harnsäurekristallen eingelagert, oft in den Gelenken. Dadurch kommt es im Laufe der Zeit zu erheblichen Symptomen. Dazu gehören:

  • starke Schmerzen
  • Rötung
  • Schwellung
  • Überwärmung des Gelenks
  • Berührungsempfindlichkeit

Ebenso möglich sind Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit und Fieber. Ein großer Risikofaktor ist Übergewicht. Die Gicht wird daher auch gern Wohlstandskrankheit genannt. Mit der richtigen Ernährung, gesunden Lebensweise und speziellen Medikamenten wie entzündungshemmende Antirheumatika können die Entzündung eingedämmt und die Harnsäurewerte gesenkt werden. Dadurch verringern sich bestenfalls die Gichtanfälle und weitere Komplikationen werden vermieden. Die Anfälle dauern meist mehrere Stunden oder einige Tage. Bei einem Gichtanfall sollten Betroffene medikamentös behandelt und die erkrankten Gelenke geschont werden.

Auf purinarme Kost achten, um den Harnsäurespiegel in Grenzen zu halten

Empfehlenswert ist eine purinarme Ernährung mit maximal 500 mg Harnsäure. Dadurch wird der Harnsäurespiegel im Blut normalisiert. Besonders reichlich Harnsäure enthalten:

  • Fleisch wie Brathähnchen, Schweineschnitzel und Rinderfilet
  • Wurst wie Salami
  • Fisch wie Ölsardinen, Sardellen, Forelle und Hering
  • Innereien, Leber, Niere
  • Hülsenfrüchte wie grüne Erbsen
  • Alkohol, vor allem Bier
  • gesüßte Softgetränke

Purinarm oder purinfrei sind:

  • pflanzliche Lebensmittel
  • Käse, Milch, Quark, Butter und Eier
  • Nudeln aus Hartweizengrieß
  • Reis
  • Haferflocken
  • Blumenkohl, Kartoffeln, Tomaten und Karotten
  • Äpfel und Bananen

Wichtig ist es auch, für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von zwei bis drei Liter am Tag zu sorgen, damit genügend Urin und damit auch Harnsäure, Gifte und Stoffwechselendprodukte ausgeschieden werden. Ideal sind Mineralwasser, Tee ohne Zucker oder andere ungesüßte Getränke. Der Erkrankte oder Pflegebedürftige sollte entsprechend seiner Fähigkeiten dazu animiert werden, sich zu bewegen. Bei einem akuten Gichtanfall jedoch ist es hilfreich, das betroffene Gelenk hoch zu lagern und zu kühlen.

Zusammenfassung

Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel begünstigen die Gicht. Die wichtigsten Ursachen sind zu viele Purine in der täglichen Ernährung. Der übermäßige Fleischkonsum gehört zu den größten Risikofaktoren. Der Speiseplan enthält bestenfalls leichte, purinarme Kost. Sehr positiv wirkend ist auf die Gicht eine vegetarische Kost. Zur Linderung der Beschwerden und Verringerung der Gichtanfälle besteht das wichtigste Ziel darin, den erhöhten Harnsäurespiegel zu senken und langfristig zu stabilisieren. Oberste Priorität hat dabei die Ernährungsumstellung.