Demenzbetreuung – Tipps für den Alltag zu Hause
Die Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter. Symptome wie Gedächtnislücken und Orientierungslosigkeit frustrieren die Betroffenen häufig. Auch Angehörige von Demenz Erkrankten müssen lernen, mit den neuen Veränderungen umzugehen. Den Betroffenen verständnisvoll und geduldig zu begegnen, ist eine wichtige Fähigkeit von Familie und Pflegepersonal. Gleichzeitig gibt es viele Tipps und Hinweise, welche das Leben der Betroffenen erleichtern.
Im strukturieren Alltag aktiv bleiben
Um das Voranschreiten der Demenz zu verlangsamen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, welche bei der Demenzbetreuung integriert werden können. Nahezu der wichtigste Tipp ist das Aktivbleiben. Freunde, Hobbys und Aktivitäten, welche die erkrankte Person schon vor der Diagnose gerne ausgeführt hat, sollten unbedingt beibehalten werden. Der Erhalt verschiedener Fähigkeiten und eine Ausgeglichenheit werden so unterstützt. Die Aktivitäten dürfen jedoch keinen Stress für die Betroffenen erzeugen. Es geht vor allem um positive Emotionen und eine entspannte Förderung. Spezielle Senioren- oder Demenzgruppen sind beispielsweise eine Option, um Freizeitbeschäftigungen auf einem gemeinsamen Niveau nachzugehen. Neue Hobbys wie Tanzen, Malen oder Schwimmen bringen Demenz Erkrankten häufig Freude. Wenn beliebte Aktivitäten nicht mehr so möglich sind wie früher, hilft es, diese an die neuen Bedürfnisse anzupassen. Einfachere Rätsel mit größeren Buchstaben oder Kurzgeschichten wären zum Beispiel eine angemessene Abstufung. Eine klare Strukturierung des Alltags mit festen Uhrzeiten ist dabei sehr hilfreich. So bleibt den Betroffenen das eigenständige Handeln trotz Vergesslichkeit lange erhalten.
Die richtige Kommunikation bei der Demenzbetreuung
Die Kommunikation mit dementen Personen ist nicht immer einfach. Dabei sollte viel Wert auf Geduld und Wertschätzung gelegt werden. Die Betroffenen leben häufig in ihrer eigenen Welt. Es bringt nichts, diese aufbrechen zu wollen. Viel mehr hilft es, diese neue Situation geduldig anzunehmen. Um die Kommunikation mit Demenz Erkrankten zu vereinfachen, sollte beim namentlichen Ansprechen Blickkontakt aufgebaut werden. Eine langsame und deutliche Aussprache hilft dem Verständnis. Außerdem sind Ja-Nein-Fragen gut zur Kommunikation mit den Betroffenen geeignet. Auf Ironie und Diskussionen gilt es besser zu verzichten, um Missverständnisse zu vermeiden. Aggressionen treten häufig bei dieser Diagnose auf. Der beste Umgang mit diesen Emotionen ist Gelassenheit. Oft können die Beweggründe für die Wut nicht logisch nachvollzogen werden. Ein Ablenken auf angenehme Tätigkeiten kann ein Weg sein, die Betroffenen mit ihren Aggressionen zu begleiten.
Das Wohl des an Demenz Erkrankten im Auge behalten
Die Betroffenen verlieren meist den Bezug zum eigenen Körper und vernachlässigen oft die eigene Körperpflege. Hierzu muss immer wieder einfühlsam animiert werden. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend gegessen, getrunken wird und die notwendigen Medikamente regelmäßig eingenommen werden.
Praktische Hilfsmittel für die Demenzbetreuung
Mittlerweile gibt es ein riesiges Angebot verschiedener Hilfsmittel für einen Alltag mit Demenz Erkrankten. Sie eignen sich für unterschiedliche Probleme und Bedürfnisse. Spezielle Puzzle und Filme können eine entspannende Freizeitbeschäftigung in der Demenzbetreuung darstellen. Gewichtsdecken helfen, die häufig auftretende innere Unruhe Betroffener zu verringern. GPS-Tracker, die in Form von Armbändern oder kleinen Gürtelanhängern angeboten werden, tracken demente Personen während ihrer Weglauf-/ Hinlauftendenzen. Spezielle Fußmatten senden einen Alarm aus, wenn die Betroffenen das Haus verlassen wollen.
Die Demenzbetreuung stellt eine Herausforderung für Betroffene und Angehörige dar. Alle Beteiligten müssen sich an die neue Situation gewöhnen. Gleichzeitig gibt es viele Hilfsmittel, welche die Symptome der häufigsten Erkrankung im Alter abmildern. Den Fähigkeiten angepasste Aktivitäten und viel Struktur sind dabei die wichtigsten Bausteine im Alltag mit Demenz. Ebenso kann die sogenannte „24h Betreuung“ Angehörige entlasten.