Schwindel im Alter
Zu schnell aufgestanden, zu wenig getrunken oder schlecht geschlafen, die Ursachen für Schwindel sind vielfältig. Jeder kennt diese Momente wahrscheinlich. Treten Schwindelgefühle im Alter häufiger auf, kann dies jedoch auf eine körperliche oder psychische Störung hindeuten. Obendrein fördern sie Stürze. Daher sollte Schwindel in der Pflege nicht verharmlost, sondern behandelt werden.
Schwindel – auf welche Ursachen sollte in der Pflege geachtet werden?
Schwindel ist weit verbreitet. Störungen im Gleichgewichtssystem nehmen im Alter zu. Rund ein Drittel der Senioren leiden regelmäßig darunter. Wiederkehrende Schwindelattacken verunsichern erheblich und können das Leben deutlich beeinträchtigen. Schwindel ist keine Erkrankung, sondern das Symptom einer körperlichen oder psychischen Störung, die verschiedene Ursachen haben kann, beispielsweise:
- Körperliche Veränderungen, die durch das Alter bedingt sind wie verlangsamte Reaktionen
- Verringerte Körperkraft, schlechtere Koordination und Altersschwäche
- Schlechtere Durchblutung des Gehirns und nachlassende Hirnfunktion
- Alterungsvorgänge der Gleichgewichtsorgane, die im Innenohr ablaufen
- Nachlassende Sehkraft
- Erkrankungen wie niedriger Blutdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Stoffwechselstörungen, Diabetes, Parkinson oder Demenz
- Veränderungen an den Augen wie Grüner und Grauer Star
- Nebenwirkungen von Medikamenten
Schwindel im Alter – die möglichen Folgen in der Pflege nicht unterschätzen
Schwindel verringert die Lebensqualität im Alter. Betroffene bewegen sich dadurch aus Unsicherheit weniger und reduzieren die meist ohnehin schon spärlichen sozialen Kontakte noch weiter. Obendrein fördert er Stürze und in der Folge schwere Verletzungen wie Knochenbrüche, denn die Orientierung ist gestört. Vor allem Hüft- und Oberschenkelhalsfrakturen drohen. 20 Prozent der Betroffenen werden zum Pflegefall. Sie ziehen sich aufgrund der Angst vor einem erneuten Sturz oftmals zurück. Neben der Isolation werden durch mangelnde Bewegung die Muskeln, Knochen und Gelenke geschwächt. Regelmäßige sportliche Aktivität ist wichtig, denn sie schult den Gleichgewichtssinn. In der Pflege sollte daher auf eine frühzeitige Behandlung geachtet werden.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Altersschwindel?
Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt. Nach einer Anamnese und einigen Untersuchungen kann er für eine genaue Diagnostik an Fachärzte überweisen, beispielsweise einen HNO-Arzt oder Neurologen. Entsprechend der Ursache ist es im Anschluss möglich, die passende Behandlung einzuleiten. Dies können bei Blutdruckschwankungen als Ursache Medikamente gegen den Schwindel oder bei Störungen des Innenohrs physiotherapeutische Übungen sein. Resultiert der Schwindel aus Erkrankungen der Augen wie dem Grauen Star, schaffen operative Methoden Abhilfe. So ist es immer wichtig, den Auslöser zu ermitteln. Bis zur Genesung sollte in der Pflege auf eine Sturzprophylaxe geachtet werden, zum Beispiel in der Form von Gehhilfen und Handgriffen im Badezimmer.
Bei der Erledigung von längeren Wegen sollten sich Senioren nicht scheuen Verwandte und Freunde zu bitten, sie zu begleiten. Auch die Betreuung in häuslicher Gemeinschaft (sogenannte 24-Stunden-Pflege oder 24h Betreuung) bieten ein hohes Maß an Sicherheit und Unterstützung.
Zusammenfassung
Viele ältere Menschen sind von Schwindel betroffen. Das kann die Lebensqualität enorm einschränken und zudem Stürze fördern. Diese wiederum ziehen häufig schwere Verletzungen nach sich. Daher sollten entsprechende Symptome in der Pflege nicht ignoriert werden. Es ist wichtig, die Ursache zu ermitteln und eine passende Therapie einzuleiten. Länger anhaltende oder immer wieder auftretende Schwindelanfälle sollten von einem Mediziner abgeklärt werden. Dies gilt vor allem bei weiteren Beschwerden wie Hör-, Seh- oder Sprachstörungen. Unbehandelt können sich die Symptome verstärken. Die Angst vor Schwindel und Unfällen führt außerdem zur Übervorsicht. Dadurch wird die Isolation gefördert. Diesen Teufelskreislauf gilt es, frühzeitig zu durchbrechen.