Flüssigkeitsmangel – Gefahr im Alter
Viele ältere Menschen trinken zu wenig. Dies hat verschiedene Gründe wie die Angst, ständig zur Toilette zu müssen und dabei zu stürzen oder die Sorge vor einer Inkontinenz und einem damit einhergehenden Schamgefühl. Weitere mögliche Auslöser sind Schluckstörungen, beispielsweise aufgrund eines Schlaganfalls, eine Vergesslichkeit durch eine Demenz oder ein verringertes Durstgefühl, das im Alter ebenso nicht ungewöhnlich ist. Doch das führt zu einem Flüssigkeitsmangel, was wiederum verschiedene gesundheitliche Folgen begünstigt. Welche dies sind und wie die Flüssigkeitsaufnahme erhöht werden kann, um eine Dehydrierung zu vermeiden, wird nachfolgend erläutert.
Flüssigkeitsmangel – Gefahr im Alter
Mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag trinken, lautet die Empfehlung der Gesellschaft für Ernährung. Diese Menge an Flüssigkeit benötigen der Körper und das Gehirn, um wie gewünscht zu funktionieren. Wasser ist ein unverzichtbarer Bestandteil sämtlicher Stoffwechselprozesse. Es reguliert beispielsweise die Körpertemperatur, transportiert wichtige Nährstoffe zu den Körperzellen und fördert die Ausscheidung von Abbauprodukten. Doch gerade Senioren trinken oft zu wenig, was diverse gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Bei einem Flüssigkeitsmangel kann es zu verschiedenen Symptomen kommen, beispielsweise:
- mangelnde Konzentrations- und Leistungsfähigkeit
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Kreislaufprobleme
- trockene Haut
- spröde Lippen
- dunkel gefärbter, konzentrierter und intensiv riechender Urin
- Verstopfung
Flüssigkeitsmangel kann zudem schwere Folgen haben, unter anderem:
- Delir (Bewusstsein und Aufmerksamkeit sind eingeschränkt)
- Muskelkrämpfe
- Stürze und Frakturen
- Harnwegsinfekte und Nierenerkrankungen
- Thromboembolie (Verschleppung eines Thrombus innerhalb der Blutbahn)
- Schock
- Koma
Wird die notwendige Flüssigkeitsmenge nicht zugeführt, sind schwerwiegende, körperliche, schlimmstenfalls irreversible Beschwerden möglich. Angehörige oder pflegende Personen sollten daher verstärkt darauf achten, dass der Senior über den Tag verteilt genügend trinkt.
Tipps, einen Flüssigkeitsmangel zu vermeiden
Die Flüssigkeitsaufnahme kann verbessert werden, indem morgens und abends beispielsweise jeweils ein Liter Wasser auf den Tisch in Sichtweite gestellt wird, der immer ausgetrunken sein sollte. Gut geeignet sind zur besseren Handhabung Flaschen mit einem größeren Drehverschluss, da die Feinmotorik und Kraft im Alter nachlassen. Bei den Getränken ist es sinnvoll, für Abwechslung zu sorgen, je nach Vorlieben beispielsweise Mineralwasser, ungesüßter Tee und verschiedene, verdünnte Saftschorlen. Durch Lebensmittel, die reichlich Flüssigkeit enthalten wie Suppen, Joghurts oder Wassermelone kann die tägliche Flüssigkeitszufuhr ebenso erhöht werden. Zudem ist eine ärztliche Diagnose sehr wichtig, denn die Flüssigkeitsaufnahme ist bei manchen Krankheiten wie einer schweren Herzinsuffizienz oder verschiedenen Medikamenten wie Diuretika eingeschränkt.
Übrigens:
Es gibt einen einfachen Trick, um herauszufinden, ob die tägliche Flüssigkeitszufuhr ausreicht: Man kneift sanft in den Oberarm. Wenn im Anschluss länger eine tiefe Falte zu sehen ist, wird zu wenig getrunken. Geht die Haut direkt in den Ursprungszustand zurück, liegt kein Flüssigkeitsmangel vor.
Zusammenfassung
Unser Körper kann ohne ausreichend Flüssigkeitszufuhr nicht überleben, doch viele, vor allem ältere Menschen trinken zu wenig. Je nach Ausmaß führt ein Flüssigkeitsmangel zu leichten bis schwerwiegenden Störungen des Wohlbefindens oder der Gesundheit. Wenig zu trinken, birgt langfristig gesehen ein hohes Gesundheitsrisiko. Übersteigt der Mangel eine gewisse Schwelle, wird er lebensbedrohlich, da der Körper zunehmend austrocknet. Ein Schock und Koma können zum Tod führen. Pflegende Angehörige sollten daher auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.