Dysphagie – Schluckstörungen im Alter

Essen und Trinken ist ein großer Genuss. Doch nicht für Menschen, die unter einer Dysphagie leiden. Hierbei handelt es sich um Schluckstörungen, von denen viele ältere Menschen betroffen sind. Bei ihnen kann das Essen und Trinken zur Qual werden. Nachfolgend werden wichtige Infos rund um die Dysphagie, die Ursachen und hilfreiche Tipps, wie Betroffene und pflegende Angehörige damit umgehen können, erläutert.

Was ist eine Dysphagie?

Für Gesunde ist das problemlose Schlucken selbstverständlich, ohne dass darüber großartig nachgedacht wird. Menschen mit einer Schluckstörung (Dysphagie) hingegen haben andauernd beim Essen und Trinken Einschränkungen. Dabei ist nicht nur das Herunterschlucken von Nahrung und Getränken, sondern häufig auch von Speichel beeinträchtigt. Dabei geht nicht nur viel an Lebensqualität verloren, sondern es kann schlimmstenfalls auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.

Was sind mögliche Ursachen einer Dysphagie?

Betroffen sind oftmals ältere Menschen, da ihre Schleimhäute anfangen auszutrocknen, die Muskelkraft, Bewegungen und Reflexe im Mundbereich schwächer werden und sie verhältnismäßig mehr Medikamente wie Neuro- und Psychopharmaka einnehmen, die die Speichelproduktion senken und somit die Aufnahme der Nahrung erschweren. Erkrankungen wie Schlaganfall, Demenz, bösartiger Tumor, degenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Multiple Sklerose oder schlechter Zustand der Zähne können den Schluckakt ebenso stören.

Mögliche Symptome, die bei einer Dysphagie auftreten können:

  • Kloßgefühl im Hals
  • Schmerzen während des Schlucken
  • Häufiges Verschlucken, Räuspern, Husten, Ausspucken oder Würgen
  • Speisen bleiben lange im Mund und Hinauszögern des Schluckens
  • Speichel oder auch die Nahrung läuft aus dem Mund
  • Veränderte Stimme und Heiserkeit
  • Brodelnde Atemgeräusche

Die möglichen Komplikationen einer Dysphagie

Schmerzen, Gewichtsverlust, gehäufte Atemwegsinfekte bis hin zur Lungenentzündung, die Schluckbeschwerden können gravierende Ausmaße annehmen und sogar lebensbedrohlich verlaufen. Rund 50 Prozent der Personen mit Dysphagie, die im Krankenhaus liegen, sind unterernährt. Wenn beim Einatmen Nahrung in die Lunge gelangt, wird eine Lungenentzündung begünstigt. Es ist daher wichtig, möglichst frühzeitig gegen die Dysphagie zu steuern, damit kein Teufelskreis entsteht und die Beschwerden sich noch mehr verstärken.

Wie wird die Dysphagie behandelt?

Eine Schluckstörung kann durch Logopäden (Sprachtherapeuten) erkannt werden. Es sind spezielle Maßnahmen erforderlich, mit denen die Aufnahme der Nahrung erleichtert wird. Die Schluckfunktion kann durch ein Training der Schluckmuskulatur und Hilfsmittel verbessert werden. Mit Lippen- und Zungenübungen ist es möglich, die Mundmotorik zu fördern. Pflegende Angehörige sollten wissen, dass eine aufrechte Körperhaltung das Schlucken erleichtert und Menschen mit Schluckstörungen Zeit und Ruhe beim Essen benötigen. Spezielle Übungen, beispielsweise den Kopf im Liegen anzuheben, können dabei helfen, den Kehlkopf zu kräftigen. Die Nahrung sollte einfach zu kauen sein, beispielsweise weiches Gemüse oder Breikost. Trinknahrung ist bei größeren Problemen sinnvoll. Nach dem Essen sollte geprüft werden, dass keine Speisereste im Mund verbleiben, da sie eingeatmet und verschluckt werden könnten. Bei schweren Störungen sind klinische Sonden nötig. Senioren mit Schluckstörungen brauchen gute Pflege und Zuwendung.

Zusammenfassung

Der Schluckvorgang ist komplex. Damit er problemlos gelingt, müssen viele Muskeln und Nerven ordnungsgemäß zusammenarbeiten und genügend Speichel fließen. Von der Dysphagie, also Störung des Schluckvorgangs, sind hauptsächlich ältere Menschen betroffen. Sie kann zu einer Mangel- und Unterernährung bis hin zu Komplikationen wie Lungenentzündung führen. So vielgestaltig die Ursachen und Symptome sind, so verschieden sind auch die Behandlungsansätze. Sie richten sich nach dem Auslöser.