Bettlägerigkeit – Probleme und Lösungsmöglichkeiten

Ein Patient ist bettlägerig, wenn er aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen kann und nicht in der Lage ist, sich auf klassischem Wege fortzubewegen. Auch das Sitzen bereitet den Betroffenen große Probleme. Die Folge ist ein dauerhafter Aufenthalt im Bett. Die Perioden, die der Patient außerhalb des Bettes verbringt, verkürzen sich ständig und bleiben schließlich ganz aus. Eine Bettlägerigkeit betrifft überwiegend ältere Menschen. Bei Jüngeren ist es häufig nur ein vorübergehender Zustand.

Ursachen der Bettlägerigkeit

Die Ursachen für eine vorübergehende oder dauerhafte Bettlägerigkeit können sehr unterschiedlich sein. In vielen Fällen ist eine Erkrankung Auslöser dafür, dass sich die Patienten für einen längeren Zeitraum im Bett aufhalten müssen.

Mögliche erkrankungsbedingte Ursachen sind:

  • Schwere Unfälle
  • Langer Heilungsverlauf nach schweren Operationen
  • Schwäche aufgrund einer Chemotherapie bei Krebserkrankungen
  • Komatöse Zustände
  • Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall

Es gibt eine Vielzahl weiterer Erkrankungen, die eine Bettlägerigkeit auslösen können. Menschen in jedem Lebensalter können betroffen sein. Wenn es sich um eine erkrankungsbedingte Ursache handelt, ist die Mobilisierung des Patienten in den meisten Fällen möglich. Mitunter Dauer die Phase der Bettlägerigkeit einige Wochen oder Monate an. In seltenen Fällen geht diese vorübergehende Phase in eine dauerhafte Bettlägerigkeit über. Dies ist beispielsweise bei komatösen Zuständen oder Unfällen der Fall, bei denen beispielsweise das Hirn geschädigt und keine vollständige Rehabilitation mehr möglich ist. Gleiches gilt für schwere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Bettlägerigkeit bei alten Menschen

Mit steigendem Lebensalter verliert der Körper an Leistungsfähigkeit. Dies gilt auch für Menschen, die keine spezifische Erkrankung haben. Das Herz wird schwächer, die Organe arbeiten nicht mehr optimal, oftmals sinkt auch der Lebenswille. In der Folge kommt der Tag, an dem die Betroffenen morgens nicht mehr aufstehen. Im Verlauf der Zeit lassen sie sich immer seltener zum Verlassen des Bettes motivieren. Bei vielen Betroffenen kommt der Tag, an dem dies gar nicht mehr möglich ist.

Phasen der Bettlägerigkeit in hohem Lebensalter

Die zunehmend schwindende Mobilität lässt sich im hohen Lebensalter in verschiedene Phasen einteilen.

1. Verunsicherung durch Instabilität

Die Betroffenen stürzen oder haben einen unsicheren Gang. Sie haben Angst, ihr Heim zu verlassen, und verbringen die Tage zu Hause.

2. Sturz vergrößert die Unsicherheit

Nicht selten kommt es tatsächlich zu einem Sturz oder zu einer anderen Form der Unsicherheit. Die Mobilität verschlechtert sich weiter.

3. Bewegungsfähigkeit im eigenen Heim nimmt ab

Die Mobilität im eigenen vertrauten Zuhause lässt nach. Dies gilt vor allem dann, wenn sich in den eigenen vier Wänden ein Sturz ereignet.

4. Verlust der Mobilität durch Bindung an die eigene Wohnung

Die Betroffenen sind nicht mehr in der Lage, das eigene Haus zu verlassen. In dieser Phase beginnt die Abhängigkeit von einer Pflegeperson.

5. Bettlägerigkeit

Es kommt der Tag, an dem die Betroffenen am Morgen nicht mehr aufstehen und beginnen, ganze Tage im Bett zu verbringen.

Folgen und Pflege bei Bettlägerigkeit

Die Folgen einer dauerhaften Bettlägerigkeit sind gravierend. Die Betroffenen sind sozial isoliert und verlieren häufig ihre Lebensfreude. Die Ansprüche an die Pflege sind hoch: Der menschliche Körper ist für eine dauerhafte Bettlägerigkeit nicht gemacht. Es kommt zu wunden Stellen, vor allem am Rücken, und zu Herz-Kreislauf-Problemen. Die Pflege sollte darauf abzielen, die Mobilität so lange wie möglich zu erhalten. Therapeutische Übungen und regelmäßiges Sitzen beugen wunden Stellen vor. Eine psychologische Begleitung ist vor allem bei alleinstehenden und ein einsamen Patienten sehr wichtig.