Medikamente richtig einnehmen

Vor allem Senioren haben oft die verschiedensten Krankheiten und müssen daher jeden Tag viele Medikamente einnehmen. Doch es ist auch wichtig, sie richtig einzunehmen, um eine Überdosierung, Aufhebung der Wirkung des Präparats oder Wechselwirkungen zu verhindern. Insbesondere die oftmals schwerwiegenden, chronischen Erkrankungen im Alter erfordern die richtige und regelmäßige Einnahme der Medikamente. Worauf Senioren, Pflegebedürftige und Angehörige bei der Einnahme der Medikamente achten sollten, wird nachfolgend erläutert.

Korrekte Einnahme der Medikamente – für viele ältere Menschen schwierig

Ein Alltag komplett ohne Medikamente, dies ist spätestens im Alter für viele vorbei. Häufig müssen jeden Tag mehrere Präparate eingenommen werden. Je nach Mittel kann es bei der Einnahme zu Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen kommen. Daher ist es sehr wichtig, sich an die Absprachen mit dem Arzt oder Apotheker zu halten. Doch dies ist für viele ältere Menschen eine schwierige Aufgabe. Schnell sind Medikamente vergessen, verwechselt oder sie werden sogar überdosiert.

Arzt sollte über alle eingenommen Mittel in Kenntnis gesetzt werden

Grundsätzlich sollte der Arzt über alle Arzneimittel informiert werden, die eingenommen werden. Dazu gehören ebenso nicht verschreibungspflichtige Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Heilmittel, denn auch hier kann es zu Wechselwirkungen kommen.

Senioren bei der Medikamenteneinnahme unterstützen

Die Angehörigen sollten bei Pflegebedürftigen mit „ein Auge darauf werfen“, dass der Medikamentenplan strikt eingehalten wird. Für die ordnungsgemäße Einnahme der Medikamente kann eine Arzneikassette hilfreich sein. Hier werden für jeden Tag der Woche für früh, mittags und abends die Tabletten jeweils vorsortiert. Bei Nebenwirkungen oder ungewöhnlichen Beschwerden sollte mit dem Arzt gesprochen werden. Medikamente sollten niemals eigenmächtig abgesetzt werden. Das kann bei verschiedenen Erkrankungen fatale Folgen haben.

Auf richtigen Zeitpunkt der Einnahme achten

Viele Medikamente entfalten ihre Wirkung auf nüchternem Magen zeitiger, da sie vom Körper schneller aufgenommen werden. Andere wiederum sind verträglicher, wenn sie zum Essen eingenommen werden. Daneben gibt es Medikamente, bei denen die Einnahme erst zwei Stunden nach der Mahlzeit empfohlen wird. Der Grund ist, dass manche Lebensmittel die Aufnahme der Wirkstoffe beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, spezielle Dosierungs- oder Einnahmeempfehlungen einzuhalten. Wurde eine Einnahme vergessen, darf keinesfalls die doppelte Dosis genommen werden. Im Beipackzettel kann nachgelesen werden, wie in diesem Fall vorgegangen wird. Auch der Arzt oder Apotheker kann Auskunft geben.

Passende Darreichungsform wählen

Medikamente sind mittlerweile in nahezu jeder Form und Konsistenz erhältlich, beispielsweise Tabletten, Kapseln, Zäpfchen, Säfte oder Salben. Vor allem die Tabletten oder Kapseln, die geschluckt werden müssen, bereiten am meisten Probleme. Dies gilt umso mehr, wenn sie groß und dick sind. Wenn sich der ältere Mensch schwer damit tut oder sich sogar weigert oder es immer wieder Diskussionen gibt, sollte mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden, ob das Medikament in anderer Darreichungsform verfügbar ist. Nicht alle Tabletten dürfen einfach zerkleinert werden. Oftmals wird dadurch die spezielle Struktur zerstört und es kann zu Nebenwirkungen kommen. Die ideale Flüssigkeit ist zum Einnehmen von Tabletten und Kapseln reichlich Leitungswasser.

Fazit

Etwa die Hälfte der Patienten hält laut der deutschen Seniorenliga die Anweisungen des Arztes nicht richtig ein. Zum großen Teil handelt es sich hierbei um ältere Menschen, denn sie sind mit der meist großen Menge an verschriebenen Medikamenten oftmals überfordert. Dabei sind die richtigen Medikamente, die optimale Dosierung sowie der passende Zeitpunkt der Einnahme wichtige Kriterien, um eine optimale Wirkung zu erzielen und Neben- oder Wechselwirkungen zu vermeiden. Eine falsche Einnahme kann den Therapieerfolg erheblich beeinträchtigen.