Zucker – die süße Verführung
Nach entsprechenden Auswertungen liegt der durchschnittliche Zuckerverbrauch pro Kopf in Deutschland bei ca. 35 Kilogramm im Jahr. Das bedeutet, dass jeder Deutsche im Durchschnitt 96 Gramm Zucker (etwa 32 Stück Würfelzucker) pro Tag konsumiert.
Um dem Risiko von Übergewicht und Krankheiten wie Diabetes, Karies, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf -Beschwerden entgegenzuwirken, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2015 ihre Richtlinien zum täglichen Zuckerverzehr überarbeitet und verschärft. Die Empfehlung lautet, dass höchstens fünf Prozent der täglich aufgenommenen Kalorien aus Zucker bestehen sollen. Das entspricht max. 25 Gramm Zucker (8 Stück Würfelzucker) pro Tag.
Auch wenn Sie denken … „mich betrifft das nicht“ oder „so oft greife ich nicht in die Zuckerdose“ … nehmen wir einen Großteil des Zuckers in industriell hergestellten Lebensmitteln auf, ohne es wahrzunehmen.
So ist der sogenannte versteckte Zucker beispielsweise im Fruchtjoghurt, Ketchup, in Limonaden, Dosen-Ananas, Heringssalaten, Gewürzgurken oder auch in einem Glas fertigem Rotkohl zu finden. Alleine in 100 g Tomaten-Ketchup sind ca. 9 Stück Würfelzucker enthalten oder wer hätte gedacht, dass in einem Glas Rotkohl (680 g) ca. 25 Stück Würfelzucker stecken.
Warum wird in vielen Produkten so viel Zucker beigegeben?
Zucker ist ein Geschmacksverstärker, sorgt für Fülle in Speisen und verlängert in vielen Lebensmitteln die Haltbarkeit. Hinzu kommt, dass Zucker sehr günstig ist.
Unserem Körper liefert er schnelle Energie, ohne lange satt zu machen. Das Problem ist, je mehr wir davon essen, umso mehr verlangt es uns danach.
Wie den Zuckeranteil in fertigen Lebensmitteln erkennen?
Leider ist es für uns als Verbraucher nicht so einfach den Zuckeranteil in Fertigprodukten zu erkennen, da der Begriff „Zucker“ nicht immer als solches in der Zutatenliste aufgeführt wird. Die Verbraucherzentrale Niedersachsens hat bei einem Marktcheck 70 verschiedene Bezeichnungen für süßende Zutaten auf den Lebensmittelverpackungen gefunden. Beispiele hierfür sind:
– Dextrose
– Saccharose
– Glukose
– Laktose
– Gerstenmalzextrakt
– Raffinose
– Fruktose
Alternativen
Der erste Schritt ist, sich seine eigenen Essgewohnheiten anzusehen und zu prüfen, was Sie verändern können. Bereits mit einfachen Umstellungen lässt sich die tägliche Zuckermenge verringern, indem Sie auf Fertigprodukte verzichten und Mahlzeiten selbst zubereiten. So wissen Sie immer, was drin ist. Beispielsweise wenn Sie gerne zum Frühstück Müsli essen, kaufen Sie nicht die bereits im Handel angebotene fertige Mischung. Nehmen Sie lieber eine Tüte Vollkorn Haferflocken und geben – ganz nach Ihrem Geschmack – frisches Obst, Nüsse, Chia Samen und Milch dazu. Wenn Sie denken, dafür habe ich morgens keine Zeit, können Sie Ihr Müsli bereits am Vorabend vorbereiten und im Kühlschrank bis zum Frühstück aufbewahren. Anstatt des fertigen Fruchtjoghurts, wählen Sie lieber einen Naturjoghurt und frisches Obst dazu. Wenn Sie gerne Ketchup essen, probieren Sie ein eigenes Rezept mit Tomatenmark, Kräutern und Gewürzen aus.
Bei der Auswahl von frischem Obst sollten Sie darauf achten, solche Früchte auszuwählen, die wenig Fruchtzucker (Fruktose) haben. Dies sind beispielsweise Erdbeeren, Aprikosen, Papaya und Pfirsiche.
Wenn Sie dennoch etwas Süße brauchen, nehmen Sie ein wenig naturbelassenen Honig, am besten von einem Imker aus der Nähe. Wichtig ist, den Honig nicht zu stark zu erhitzen, da er dann wertvolle Nährstoffe verliert.