Skoliose bei älteren Menschen
Bei der Skoliose ist die Wirbelsäule seitlich verkrümmt. Die Folgen können schwerwiegend sein, denn unbehandelt schreitet die Erkrankung meistens chronisch fort. Im Laufe der Zeit nimmt die Beweglichkeit immer mehr ab. Nachfolgend werden die Krankheit, deren Ursachen, Beschwerden und Behandlungsmöglichkeiten genauer erläutert.
Was ist eine Skoliose und wie kommt es dazu?
Bei der Skoliose ist die Wirbelsäule dreidimensional verdreht. Der Begriff Skoliose stammt aus dem Griechischen: Skolios bedeutet krumm. Die Wirbelsäule kann sich nicht nur im Wachstum der Kinder, sondern auch bei älteren Menschen verschleißbedingt verkrümmen. Bei den über 60-Jährigen sind mehr als 50% davon betroffen. Eine Skoliose kann auch durch andere Krankheiten der Wirbelsäule, durch Veränderungen an den Bandscheiben, Knochen- und Muskelerkrankungen, Arthrose oder Osteoporose ausgelöst oder verstärkt werden. Erbliche Faktoren kommen ebenso infrage. Die zugrunde liegenden Auslöser lassen sich in den meisten Fällen nicht ermitteln.
Wie äußert sich die Skoliose?
Betroffene leiden bei der chronischen Erkrankung häufig unter Rücken-, Nacken-, Schulter- und Kopfschmerzen, Verspannungen und Bewegungseinschränkungen. Der Neigungsgrad spielt eine entscheidende Rolle. Leichte Krümmungen verursachen meistens keine Beschwerden. Bei einer ausgeprägten Skoliose tritt häufig ein Schulterhochstand auf. Eine Schulter steht aufgrund der verformten Wirbelsäule hierbei viel höher als die andere. Des Weiteren kann das Becken schief stehen und sich ein Rippenbuckel abzeichnen. Letzerer zeigt sich sehr deutlich, wenn sich Erkrankte nach vorn beugen. Bei einer Skoliose im Brustbereich sind Herz- und Lungenprobleme möglich, da der Brustkorb durch die verdrehte Wirbelsäule kleiner wird. Ältere Menschen oder pflegende Angehörige sollten bei den genannten Symptomen hellhörig werden und sich untersuchen lassen. Eine schwere Wirbelsäulenverfomung ist kaum zu übersehen.
Wie lässt sich die Skoliose therapieren?
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die Krankheit zu stoppen. Mit der Fortschreitung versteift der betroffene Wirbelsäulenabschnitt. Die genaue Therapie hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab:
- Bei einer leichteren Skoliose helfen Krankengymnastik und Physiotherapie dabei, die Fehlstellung auszugleichen.
- Bei einer mittelschweren Form ist der Einsatz eines Korsetts empfehlenswert, um das Fortschreiten der Fehlstellung einzudämmen und die Wirbelsäule zu begradigen. Zur Linderung von Schmerzen können Medikamente verordnet werden.
- Eine schwere Skoliose macht oftmals eine Operation erforderlich, um die Wirbelsäulenverkrümmung aufzuhalten. Sonst kann es zur zunehmenden Schiefstellung des Rückens kommen.
Es gibt keine Medikamente, die die Skoliose rückgängig machen können. Das Ziel der Behandlung besteht immer darin, eine weitere Verkrümmung zu verhindern. Auch ältere Menschen sollten möglichst aktiv bleiben und Sport treiben, um die Rückenmuskulatur zu stärken und die Behandlung zu unterstützen. Übergewicht sollte vermieden werden, denn die Wirbelsäule wird dadurch zusätzlich belastet.
Wie kann eine 24h-Betreuungskraft bei Skoliose unterstützen?
Hat die Skoliose starke Auswirkungen auf das alltägliche Leben, kann eine 24h Betreuungskraft zu Hause unterstützen. Sie kann beispielsweise bei den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten helfen, auf eine ausgewogene Ernährung achten und diese zubereiten. Die in der Therapie erlernten Bewegungsübungen können zu Hause in Begleitung regelmäßig fortgeführt werden.
Zusammenfassung
Unter der Skoliose, bei der einzelne Wirbel, die Bänder, Bandscheiben und Gelenke verdreht sind, leiden vor allem ältere Menschen. Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen sind typische Symptome. Das Ausmaß der Beschwerden ist davon abhängig, wie schwer die Verkrümmung ist und seit wann sie besteht. Die chronische Erkrankung bleibt dauerhaft erhalten. Von allein bildet sie sich nicht zurück. Ganz im Gegenteil: Ohne passende Behandlung wird die Wirbelsäulenverkrümmung stärker und begünstigt gravierende Probleme. Die Wirbelsäule nutzt sich durch die dauerhafte Fehlstellung verstärkt ab, sodass die Beschwerden zunehmen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto weniger aufwendig sind die notwendigen Therapiemaßnahmen.