Schlafstörungen im Alter

Im Alter führt die Verharmlosung von Schlafstörungen regelmäßig zu folgenschweren Erkrankungen. Wenn Angehörige mit Pflegebedürftigen umgehend einen Arzt aufsuchen, lassen sich die Störungen mit einfachen Maßnahmen oder einer intensiveren Behandlung häufig langfristig beseitigen.

Verharmlosung von Schlafstörungen begünstigt ernsthafte Folgeerkrankungen und Sturzrisiko

Dauerhaft auftretende Schlafstörungen im Alter sind ein ernsthaftes Problem mit möglichen Folgeerkrankungen und dürfen daher auf keinen Fall verharmlost werden. Wer Störungen einfach ignoriert, führt damit oft eine nachhaltige Verschlechterung der Lebensqualität herbei. Der Zustand von älteren Menschen mit chronischen Erkrankungen verschlimmert sich durch Schlafstörungen häufig besonders schnell. In zahlreichen Fällen gehen die Schlafprobleme mit Krankheiten wie zum Beispiel Parkinson oder Depressionen einher.

Während Schlafstörungen diese Beschwerden verstärken, beschleunigt sich nicht selten der Abbau der Leistungsfähigkeit des Körpers. Wegen einer eingeschränkten Beweglichkeit verringern viele alte Patienten daraufhin ihre tägliche körperliche Aktivität auf ein Minimum. Dadurch nehmen die Betroffenen im persönlichen Umfeld wiederum kaum noch am Sozialleben teil. Zugleich führen die Schlafstörungen zu einem erhöhten Sturzrisiko. Die überdurchschnittliche Unfallgefahr gefährdet die Gesundheit und schlimmstenfalls sogar das Leben zusätzlich.

Arten von Schlafstörungen im Alter und Anzeichen für die Krankheit

Es gibt unterschiedliche Varianten von Schlafstörungen, die im Alter keine Seltenheit sind. Bei einer Hypersomnie, die allgemein als Schlafsucht bekannt ist, schlafen die Patienten zu häufig oder zu lange. Im Rahmen von Insomnien kommt es hingegen zu Schwierigkeiten während des Einschlafens oder einem vorzeitigen Erwachen. Darüber hinaus treten bei einigen Betroffenen Schlafstörungen als Parasomnien mit Albträumen, Schlafwandeln oder knirschenden Zähnen auf.

Je deutlicher die tägliche Dauer des Schlafs von rund sieben Stunden abweicht, desto wahrscheinlicher ist eine Störung allgemein. Diese Zahl gilt aber lediglich als durchschnittlicher Richtwert. Manche Menschen fühlen sich im Alter mit weniger oder mehr Schlafstunden wohl. Die offensichtlichsten Anzeichen für Schlafstörungen bleiben außergewöhnliche Müdigkeit und Abgeschlagenheit im Tagesverlauf. Sobald diese Symptome dauerhaft auftreten, ist die Rücksprache mit einem Arzt dringend empfehlenswert.

Diagnose und Behandlung der Schlafstörungen

Für die Gestaltung einer effektiven Behandlung legen Mediziner zusammen mit den Betroffenen häufig ein Schlaftagebuch an. Darin halten die Patienten ihre Schlafzeiten und die Einschätzung des eigenen Wohlbefindens fest. In ernsthaften Fällen kommt es außerdem zu Übernachtungen im Schlaflabor. Dort lassen sich ungewöhnliche Bewegungen und das kurzfristige Aussetzen der Atmung im Schlaf genau beobachten. Hierdurch wird teilweise eine andere Erkrankung als eigentlicher Auslöser erkennbar.

Im Gespräch mit älteren Patienten empfehlen Mediziner danach Anpassungen der individuellen Schlafumgebung, verschiedene Entspannungsübungen und die Einhaltung bestimmter Schlafzeiten. Teilweise verordnen Ärzte gegen Schlafstörungen auch Psychopharmaka. Dann ist es alternativlos, sich exakt an ärztliche Vorgaben zur Dosierung zu halten und Nebenwirkungen zu melden.

Ursachen und Vorbeugung bei Schlafstörungen im Alter

Störungen der Nachtruhe hängen im Alter manchmal damit zusammen, dass im Verlauf der Tage keine ausreichenden Angebote für die geistige Beschäftigung zur Verfügung stehen. Eine unzureichende körperliche Bewegung ist genauso regelmäßig die Ursache eines gestörten Schlafs. Ältere Menschen, die ihren Alltag nicht mehr selbst aktiv gestalten wollen, leiden besonders oft unter Schlafstörungen. Deshalb bleibt es unverzichtbar, dass Angehörige die Betroffenen zu täglichen Aktivitäten ermuntern. Auf einen verantwortungsvollen Umgang mit allen verordneten Schlafmedikamenten müssen die Verwandten der Pflegebedürftigen ebenfalls achten.