Mangelernährung im Alter

Viele Senioren und chronisch Erkrankte haben Nährstoffdefizite. Nachfolgend wird erläutert, wodurch sich eine Mangelernährung äußert und welche Maßnahmen in diesem Fall ergriffen werden sollten bzw. wie es möglich ist, eine Mangelernährung im Alter zu vermeiden. Dies ist wichtig, da sie mit verschiedenen Krankheiten einhergehen kann.

Mangelernährung im Alter – ein weit verbreitetes Problem

Die Häufigkeit der Mangelernährung nimmt mit dem Alter zu, doch sie findet oftmals kaum Beachtung. Bei älteren Menschen nimmt der Energiebedarf durch geringe körperliche Bewegung sowie eine verringerte Knochen- und Muskelmasse ab. Doch der Bedarf an Nährstoffen bleibt gleich. Eine Mangelernährung begünstigt, wenn sie unbehandelt bleibt, verschiedene Folgeerkrankungen wie Dekubitus, Muskelschwäche oder Multimorbidität. Bei Letzterem bestehen gleichzeitig mehrere Erkrankungen. Der Körper bekommt bei einer Mangelernährung über die Nahrung zu wenig lebensnotwendige Nährstoffe, beispielsweise:

  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • Fette
  • Eiweiß

Wird dem Körper zu wenig von diesen wichtigen Stoffen zugeführt, entsteht eine Unterversorgung bzw. Mangelernährung, die auf Dauer gesehen meist nicht folgenlos bleibt. Es kann zu verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen kommen, beispielsweise einem Abbau der Skelettmuskelmasse, veränderten Blutwerten, einer gestörten Wundheilung, die bei bettlägerigen Patienten Druckgeschwüre verursachen kann und gestörten Funktionen der Organe. Es ist daher wichtig, das Bewusstsein der Angehörigen und Pflegenden für das Problem im Alter zu erhöhen. Wird eine Mangelernährung früh genug erkannt, ist es meist nicht schwer, sie zu behandeln und ohne Folgeschäden vollständig zu beheben.

Welche Ursachen gibt es für eine Mangelernährung?

Eine Unterversorgung resultiert daraus, dass entweder zu wenig gegessen wird oder die Ernährung einseitig und somit nährstoffarm ist. Zu den häufigen Ursachen gehören die physiologischen Veränderungen, die mit dem Alter einhergehen, wie:

  • verminderte Kau- und Schluckleistung
  • geringeres Hunger- und Durstempfinden
  • nachlassende Sinneswahrnehmungen

Eine Mangelernährung kann zudem durch verschiedene Krankheiten entstehen, beispielsweise Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Diabetes, Infektionskrankheiten oder Stoffwechselprobleme. Zudem kann sie aus einer Demenz und der damit einhergehenden Vergesslichkeit, zu essen, resultieren. Des Weiteren gibt es appetithemmende Medikamente. Auch Probleme mit der Zahnprothese, psychische Beschwerden wie Einsamkeit, allgemeine Schwäche, Müdigkeit oder sonstige Beeinträchtigungen begünstigen eine Unterversorgung.

Tipps zur Vermeidung und Erkennung einer Mangelernährung

Auf dem täglichen Speiseplan sollten eine warme Mahlzeit, Obst, Gemüse oder Salat, Vollkornbrot, Milch, Joghurt, Käse oder Quark stehen. Das Essen sollte appetitlich aussehen, damit der Hunger nicht schwindet. Dies gilt auch für pürierte Kost. Wenn ältere Menschen nicht allein, sondern in Gesellschaft essen, ist dies immer von Vorteil. Daneben ist es wichtig, täglich mindestens einen Liter Wasser oder Tee zu trinken. Typische Anzeichen einer Mangelernährung sind:

  • erhöhter Gewichtsabbau
  • trockene Haut
  • brüchige Nägel
  • Haarausfall
  • Schwäche und Müdigkeit
  • verzögerte Wundheilung
  • erhöhte Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen aufgrund des geschwächten Immunsystems

Angehörige sollten mindestens einmal monatlich das Gewicht der zu pflegenden Person kontrollieren. Eine Blutuntersuchung hilft dabei, bei einem Verdacht einen Mangel zu erkennen.

Zusammenfassung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für jeden überlebenswichtig. Sie liefert dem Körper die nötige Energie und Nährstoffe, die er benötigt, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Die Altersgruppe der Senioren und Pflegebedürftigen ist sehr häufig von Ernährungsdefiziten betroffen. Sie sollten unbedingt vermieden werden, denn der Körper funktioniert sonst nicht mehr richtig und es kommt zu gesundheitlichen Folgen. Ältere Menschen oder ihre pflegenden Angehörigen müssen daher auf eine ausgewogene Ernährung achten, um dem Körper alle lebensnotwendigen Stoffe zuzuführen.