Anämie – Versteckte Gefahr
Anämie ist die medizinische Bezeichnung für eine Blutarmut. Die Ursachen können harmlos, aber auch sehr ernst sein. In vielen Fällen steckt hinter einer Blutarmut ein Eisenmangel. Dies kann bereits im Kindesalter vorkommen. Die Umstellung der Ernährung bringt bei einem Eisenmangel Abhilfe. Der Körper braucht das Eisen für die Blutbildung, vor allem für die Bildung von Hämoglobin. Eine enorme Blässe und ein Abfall der Leistungsfähigkeit können auf einen Eisenmangel hinweisen. Die Betroffenen können sich nicht mehr gut konzentrieren. Eine Blutuntersuchung gibt Gewissheit.
Hämoglobin – der rote Farbstoff des Blutes
Eine Anämie hat ihre Ursache in vielen Fällen in einer zu geringen oder ausbleibenden Bildung von Hämoglobin. Dabei handelt es sich um den Farbstoff, der als wichtigster Bestandteil des roten Blutkörperchens gilt. Diese bezeichnet der Mediziner als Erythrozyten.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer
Von denen als harmlos geltenden und gut zu behandelnden Formen der Blutarmut sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Ursache ist die monatliche Regelblutung, bei der einige Frauen sehr viel Blut verlieren. Frauen mit schwacher Regelblutung leiden seltener unter einer Anämie. Ist die Regelblutung grundsätzlich sehr stark, ist es wichtig, dass sich die Frau ihrem Gynäkologen anvertraut. Es gibt Medikamente, die regulierend einwirken und die Regelblutung abschwächen können. So lässt sich eine menstruationsbedingte Anämie gut behandeln.
Formen der Anämie
Der Mediziner unterscheidet verschiedene Formen der Anämie. Es ist wichtig, durch die Anamnese die Form herauszufinden, denn nur dann ist eine zielführende Behandlung möglich.
- Mikrozytäre, hypochrome Anämie
Bei dieser Form des Blutmangels sind die roten Blutkörperchen kleiner als normal. In der Folge können sie das Hämoglobin nicht in einer ausreichenden Menge speichern. Bei einem Eisenmangel kommt diese Art der Anämie häufig vor. - Makrozytäre, hyperchrome Anämie
Hier verhält sich die Diagnose umgekehrt: Die roten Blutkörperchen enthalten sehr viel Hämoglobin, weil sie sehr groß sind. Ursachen sind ein Mangel an Folsäure oder an Vitamin B-12. Auch eine perniziöse Anämie kommt als Ursache infrage. - Normozytäre, normochrome Anämie
Bei dieser Diagnose hat der Patient sehr viel Blut verloren, etwa nach einem Unfall oder einer Operation. Die roten Blutkörperchen sind normal und ohne Befund.
Häufige Ursachen einer Anämie
Abgesehen von der starken Regelblutung und der Folge eines Unfalls oder einer Mangelernährung kann eine Blutarmut weitere Ursachen haben.
- Angeborene Blutarmut
Es kann sich um einen Defekt handeln, der bereits angeboren ist. Die Patienten können bereits als Kleinkind von einem schweren lebensbedrohlichen Verlauf betroffen sein. - Blutarmut im Alter
Mit zunehmendem Lebensalter stellen sich Krankheiten ein, die sich auf die Blutbildung auswirken können. In der Folge kann es zu einer Blutarmut kommen. Hier kommen verschiedene Ursachen infrage. Häufig handelt es sich um Prozesse der Regeneration, die im fortschreitenden Lebensalter verlangsamt auftreten und die Blutbildung stören. - Anämie als Folge einer anderen Erkrankung
Häufig ist die Blutarmut eine Folge von anderen Erkrankungen. Dazu gehören Leukämien oder andere Krebserkrankungen. Auch einige Chemotherapie kann zur Blutarmut führen. Chronische Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen sind weitere Faktoren, die eine Blutarmut begünstigen.
Eine Störung der Blutbildung oder der starke Verlauf einer Anämie kann im schlimmsten Falle zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Ursache zu finden und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Aufgrund der vielschichtigen Diagnosen richtet sich die Therapie immer nach der gestellten Diagnose.