Aktivierende Pflege durch Motivation

Entsprechend den gesundheitlichen Möglichkeiten ist die aktivierende Pflege ein wichtiger Bestandteil im Pflegealltag.

Bei der aktivierenden Pflege geht es darum dem Pflegebedürftigen nicht alles aus der Hand zu nehmen, sondern ihn in den Pflegealltag mit einzubeziehen und nach den Bedürfnissen sowie Wünschen die vorhandenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu fördern oder wiederzugewinnen (siehe hierzu auch § 2 Abs. 1 SGB XI). Kurz gesagt beschreibt die aktivierende Pflege die „Hilfe zur Selbsthilfe“.

In der häuslichen Pflege können aktivierende Tätigkeiten individueller und ohne zeitlichen Druck geplant und umgesetzt werden.

Mit viel Geduld, Einfühlvermögen und Motivation kann die 24 Stunden Pflegekraft unter Berücksichtigung des täglichen Befindens anleitend und unterstützend zur Seite stehen. Voraussetzung jedoch ist, dass der zu Pflegende hierzu bereit ist. Schon kleine Erfolge machen Mut, stärken das Selbstwertgefühl und geben Sicherheit.

Tägliche Verrichtungen bei denen sich die zu pflegende Person beteiligen kann, sind beispielsweise:

  • teilweises Waschen
    Hierfür legt die 24 Stunden Betreuungskraft alle benötigten Waschutensilien bereit und begleitet den Pflegebedürftigen zum Waschplatz. Hier steht ein Stuhl bereit, auf den sich die pflegebedürftige Person setzen kann und die Pflegekraft hilft gegebenenfalls beim Entkleiden. Wenn es gewünscht und auch vertretbar ist, lässt die Betreuungskraft den Pflegebedürftigen beim Waschen allein und bleibt in Rufweite. Die Körperteile, die nicht eigenständig gewaschen werden können (wie zum Beispiel der Rücken), sind Aufgabe der Betreuungskraft.
  • Eigenständige Kleiderauswahl mit Unterstützung beim An- und Auskleiden.
    Dabei wird das Kleidungsstück (beispielsweise der Pullover) so hingelegt, dass das eigenständige Anziehen erleichtert wird
  • Gemeinsames Kochen
    Hierbei könnte der Pflegebedürftige eventuell das Gemüse waschen und zerkleinern oder den Kochtopf umrühren.
  • Teilweise eigenständige Nahrungsaufnahme – auch wenn es länger dauert.
    Damit das Essen nicht so schnell abkühlt, ist ein Warmhalteteller hilfreich. Auch ein spezielles Seniorenbesteck kann das eigenständige Essen erleichtern.
  • Gemeinsam Spaß haben aktiviert den Geist, zum Beispiel bei einem Spiel oder bei einem Hörbuch.

Bei allen Tätigkeiten ist stets zu beachten, dass der Pflegebedürftige nicht über- oder auch unterfordert wird. Ausreichend Zeit sollte zur Verfügung stehen.