Was ist eine Lymphdrainage und wem kann sie helfen?

Schwellen die Beine oder Arme vermehrt an, staut sich Gewebsflüssigkeit. Die Gründe sind vielfältig, beispielsweise ein zu langes Sitzen ohne Bewegung oder verschiedene Erkrankungen. Die Lymphdrainage kann Abhilfe schaffen. Sie dient der Ödem- und Entstauungstherapie. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Massage, mit der die „Transportwege“ innerhalb des Körpers wieder in Gang gesetzt werden sollen, damit die Flüssigkeit abfließen kann. Nachfolgend wird alles Wichtige erläutert: Was ist eine Lymphdrainage? Wie funktioniert sie und wem kann sie helfen?

Was ist eine Lymphdrainage und wozu dient sie?

Unterhalb unserer Haut verlaufen die Lymphgefäße, die die Lymphflüssigkeit transportieren. Die Lymphe ist für den Abtransport von Stoffwechselprodukten, Schlackenstoffen, Zelltrümmern, Giften und überschüssiger Gewebsflüssigkeit verantwortlich. Zudem liefert sie wichtige Nährstoffe in die Körperzellen. Durch verschiedene Ursachen können die Transportvorgänge gestört sein, sodass die Lymphflüssigkeit nicht richtig abfließt und sich zurück staut. Dies führt zur Schwellung, beispielsweise an den Beinen. Die Lymphdrainage kann hilfreich sein: Sie kommt zum Einsatz, wenn der Lymphabfluss behindert ist, sodass Betroffene ein Lympödem ausbilden.

Wie funktioniert die Lymphdrainage?

Bei der sanften Massage regt der in diesem Bereich speziell ausgebildete Physiotherapeut, Masseur oder Arzt mit gezielten Handgriffen und behutsam kreisenden Bewegungen den Lymphabfluss an, um aus dem Gewebe die gestaute Flüssigkeit zu lösen und auszustreichen. Sie wird im Anschluss mit der Hilfe der Nieren ausgeschieden. Im Gegensatz zur herkömmlichen Massage, bei welcher fest und permanent auf die Muskelpartien eingewirkt wird, sind die Berührungen bei der Lymphdrainage sanft und leicht. Die Massage umfasst:

  • Pumpgriffe
  • Schröpfgriffe
  • Drehgriffe

Eine Sitzung dauert 20 bis 60 Minuten. Im akuten Fall kann die Behandlung schon nach wenigen Anwendungen zur deutlichen Verbesserung führen. Bei chronischen Erkrankungen ist meist eine regelmäßige und andauernde Therapie nötig, um Erfolge zu erzielen. Im Anschluss an die Behandlung wird der Betroffene bandagiert und trägt Kompressionsstrümpfe, um den positiven Effekt zu erhalten. Die Lymphdrainage ist in der Regel Bestandteil eines multimodalen Behandlungskonzeptes und wird beispielsweise zusammen mit einer Entstauungsgymnastik durchgeführt.

Wem kann die Lymphdrainage helfen?

Die manuelle Lymphdrainage kommt häufig zur Entstauung in den Extremitäten, oftmals nach Operationen oder Traumata, zum Einsatz. Sie kann sich vor allem bei Ödemen positiv auf die Lymphen auswirken und dabei helfen, die verminderte Pumpfunktion zu beheben. Eine häufige Indikation ist das Lymphödem eines Arms nach der Operation von Brustkrebspatienten, bei der der Lymphknoten der Achsel entfernt wurde. Die Lymphe fließt nicht mehr richtig ab, sodass es zum Lymphstau und Schwellungen kommt. Auch eine Venenschwäche kann der Grund sein, denn hierbei fließt aus den Gefäßen zu viel Lymphe ab und aus den Venen wird zu wenig zurück geleitet. Typische Krankheitsbilder sind außerdem Zerrungen, Verstauchungen, Knochenbrüche, Blutergüsse, Venenerkrankungen, rheumatisch bedingte Ödeme und Cellulite. Gelingt der Abtransport der angestauten Flüssigkeit, klingen sie ab und das Gewebe lockert sich. Dadurch verbessert sich die Beweglichkeit.

Zusammenfassung

Durch einen gestörten Abfluss der Lymphflüssigkeit kann sich ein Lymphödem ausbilden. In der Folge kommt es zur Schwellung, meist an den Beinen oder Armen. Durch die Lymphdrainage, also spezielle Massage- und Grifftechniken, können die Wasseransammlungen im Gewebe dank des geförderten Lymphabflusses aufgelöst werden. Die Lymphdrainage eignet sich grundsätzlich bei Erkrankungen, die mit Schwellungen des Gewebes einhergehen. Der behandelnde Therapeut, Masseur oder Arzt sollte eine spezielle Ausbildung absolviert haben, da eine unsachgemäße Anwendung bleibende Schäden verursachen kann.