Sturzprävention zuhause: Die 15 häufigsten Gefahrenquellen – und wie man sie beseitigt

Stürze gehören zu den größten Risiken im Alter. Jeder dritte Mensch über 65 stürzt mindestens einmal pro Jahr – und viele dieser Unfälle passieren in den eigenen vier Wänden. Für Familien, die ihre Angehörigen zuhause betreuen lassen oder eine 24-Stunden-Pflegekraft einsetzen, ist Sturzprävention deshalb ein zentrales Thema.

In diesem Beitrag zeigen wir die 15 häufigsten Gefahrenquellen in Wohnungen von Senioren – und wie man sie mit einfachen Maßnahmen beseitigt. Viele dieser Tipps lassen sich sofort umsetzen und erhöhen die Sicherheit enorm.

Warum Sturzprävention so wichtig ist

Stürze sind nicht harmlos:

  • Sie führen häufig zu Knochenbrüchen, besonders Hüfte und Handgelenk.
  • Sie verschlechtern Mobilität und Selbstständigkeit.
  • Sie verursachen Angst vor dem nächsten Sturz – viele Senioren bewegen sich danach weniger.
  • Angehörige müssen plötzlich mehr Pflege organisieren.

 

Die gute Nachricht: Ein Großteil aller Stürze lässt sich durch einfache Anpassungen im Wohnumfeld vermeiden.

Die 15 häufigsten Gefahrenquellen im Haushalt – und die passenden Lösungen

Rutschende Teppiche

Lose Teppiche gehören zu den größten Unfallrisiken.

Lösung:

  • Teppiche entfernen oder mit rutschfesten Unterlagen fixieren.
  • Übergänge zwischen Räumen glatt halten.

Stolperfallen wie Kabel & Kanten

Kabel, Türschwellen und Gegenstände im Weg führen schnell zu Stürzen.

Lösung:

  • Kabel entlang der Wand verlegen oder in Kabelkanälen verstecken.
  • Türschwellen abflachen oder mit mobilen Rampen ausgleichen.
  • Laufwege dauerhaft freiräumen.

Mangelnde Beleuchtung

Besonders im Flur und nachts ist schlechte Beleuchtung gefährlich.

Lösung:

  • Bewegungsmelder installieren.
  • LED-Nachtlichter im Schlafzimmer, Flur und Bad.
  • Helle, blendfreie Lampen verwenden.

Rutschige Badezimmerböden

Das Bad ist der häufigste Ort für Stürze.

Lösung:

  • Rutschfeste Matten in Dusche & vor dem Waschbecken.
  • Anti-Rutsch-Sticker in der Dusche/Badewanne.
  • Pflegekraft sollte beim Duschen unterstützen.

Fehlende Haltegriffe im Bad

Sicheres Aufstehen fällt vielen Senioren schwer.

Lösung:

  • Haltegriffe an Toilette, Waschbecken und Dusche montieren.
  • Badewannensicherheitsgriff einsetzen.

Ungeeignetes Schuhwerk

Hausschuhe mit glatten Sohlen sind gefährlich.

Lösung:

  • Anti-Rutsch-Hausschuhe mit fester Ferse.
  • Pflegekraft täglich an geeignetes Schuhwerk erinnern.

Unordnung & zu viele Möbel

Enge Wege und zugestellte Zimmer erhöhen das Risiko.

Lösung:

  • Möbel umstellen, Laufwege verbreitern.
  • Nicht benötigte Möbelstücke entfernen.
  • Regelmäßiges Aufräumen – auch die Pflegekraft kann unterstützen.

Fehlende Handläufe im Treppenbereich

Viele Treppen haben nur einen Handlauf oder keinen durchgehenden.

Lösung:

  • Beidseitige Handläufe installieren.
  • Antirutschstreifen auf die Treppenstufen kleben.

Glatte oder abgenutzte Schuhe

Auch neue Sohlen können glatt sein.

Lösung:

  • Schuhe mit Profil oder Anti-Rutsch-Beschichtung.
  • Überschuh-Anti-Rutsch-Sohlen für draußen im Winter.

Gefährliche Badezimmermöbel

Wackelige Hocker oder rutschige Duschhocker sind oft unterschätzt.

Lösung:

  • Nur geprüfte Dusch- und Toilettenstühle verwenden.
  • Möbel 1x im Monat auf Stabilität prüfen.

Zu niedrige oder zu weiche Betten

Aufstehen ist mühsam und riskant.

Lösung:

  • Bett auf eine optimale Höhe anpassen (ca. 50–55 cm).
  • Aufstehhilfen nutzen.

Stolperfallen im Außenbereich

Lose Gehwegplatten, hohe Bordsteine oder rutschige Terrassen.

Lösung:

  • Unebenheiten ausgleichen lassen.
  • Rutschfeste Außenmatten.
  • Geländer an Haustreppe anbringen.

Falsche Hilfsmittel oder fehlerhafte Nutzung

Ein Rollator hilft nur, wenn er richtig eingestellt ist.

Lösung:

  • Pflegekraft stellt Rollator, Gehhilfen & Sitzhöhe korrekt ein.
  • Regelmäßige Kontrolle der Bremsen und Reifen.

Medikamente, die Schwindel auslösen

Viele Senioren nehmen Arzneien ein, die Gleichgewicht beeinflussen.

Lösung:

  • Medikamentenplan regelmäßig mit dem Arzt prüfen.
  • Pflegekraft beobachtet Schwindel, Benommenheit oder Gangunsicherheit.

Schwaches Gleichgewicht oder fehlende Muskulatur

Körperliche Schwäche ist eine unsichtbare, aber zentrale Gefahr.

Lösung:

  • Leichte tägliche Übungen (mit Pflegekraft)
  • Beinheben
  • Stuhlgymnastik
  • Stehübungen mit Festhalten
  • Bewegungseinheiten in die Tagesstruktur einbauen.

Bonus: Der 5-Minuten-Sturzcheck für zuhause

Mit diesen schnellen Prüffragen lässt sich innerhalb weniger Minuten erkennen, ob ein Zuhause sicher ist:

  • Gibt es lose Teppiche oder Kabel?
  • Ist der Weg zum Bad in der Nacht gut beleuchtet?
  • Gibt es Haltegriffe im Bad?
  • Sind Schuhe und Hausschuhe rutschfest?
  • Sind Treppen und Flure frei?
  • Passt die Betthöhe?

Schon kleine Veränderungen machen einen großen Unterschied.

Wie eine 24-Stunden-Pflegekraft zuverlässig für Sicherheit sorgt

Eine qualifizierte Pflegekraft unterstützt Senioren täglich bei:

  • sicheren Bewegungsabläufen
  • Begleitung im Bad
  • Erkennen neuer Sturzrisiken
  • Medikamentenorganisation
  • Haushaltsführung ohne Stolperfallen
  • täglicher Mobilisation & Übungen

Dadurch sinkt das Sturzrisiko deutlich – und Angehörige können sicher sein, dass ihr Familienmitglied nicht allein ist.

Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Sturzprävention ist einer der wichtigsten Bausteine für ein selbst bestimmtes Leben im Alter. Mit wenigen Anpassungen lässt sich der Alltag nicht nur sicherer, sondern auch entspannter gestalten. Vor allem in Kombination mit einer professionellen 24-Stunden-Pflegekraft entsteht ein Umfeld, in dem Senioren sich geschützt und gut aufgehoben fühlen.