Kann man etwas tun um Demenz vorzubeugen?

Häusliche „24h Pflege und Betreuung“ bei Demenz

Kann man etwas tun um Demenz vorzubeugen? Die Diagnose ist erschütternd: Demenz! Sowohl für Betroffene als auch die Angehörigen ist sie ein Schock. Gerade Letztere müssen mit ansehen, wie rasch der geistige Verfall eines Menschen fortschreiten kann. Vielen wird angesichts dessen angst und bange. Sie fragen sich: Ist diese Krankheit Schicksal oder kann man sie vermeiden und vorbeugend etwas gegen sie tun?

Demenz und ihre Ursachen

Unter Demenz verstehen Mediziner allgemein den Rückgang der geistigen Fähigkeiten eines Menschen. Hervorgerufen werden sie durch verschiedene degenerative sowie nicht degenerative Erkrankungen des Gehirns. Als häufigste Ursache kommt die sogenannte Alzheimerkrankheit infrage, bei der die Nervenzellen im Hirn langsam absterben. Insbesondere bei ihr gibt es derzeit keine Heilungschancen. Allerdings sind den Forschern mittlerweile eine ganze Reihe Faktoren bekannt, die den Ausbruch der Krankheit begünstigen. Dazu zählen Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, geistige Inaktivität, übermäßiger Genuss von Alkohol, wenig Bewegung und Diabetes. In einigen Fällen kann die Demenz auch genetisch bedingt sein. Entsprechende Tests können Risikopersonen Aufklärung geben.

Demenz vorbeugen durch geistig aktives Leben

Da die Ursachen weitgehend bekannt sind, kann jeder Mensch etwas tun, sein Demenzrisiko zu senken. Dazu zählt in erster Linie ein geistig aktiver Lebensstil. Genau wie ein Sportler seinen Körper und die Ausdauer trainiert, braucht auch das Gehirn ständige „Bewegung“, um fit zu bleiben. Nicht nur im fortgeschrittenen, sondern bereits im mittleren Alter darf man deshalb nicht aufhören, sich weiterzubilden. Neben Lesen, Schreiben oder dem Erlernen einer Fremdsprache könnten hierbei ebenso musikalische Aktivitäten interessant sein. Zudem sollte jeder ausreichend soziale Kontakte haben und einen gesunden Schlaf anstreben. Gerade Schlaf sorgt dafür, dass schädliche Stoffwechselprodukte abgebaut und somit dem Hirn vorenthalten werden.

Mit gesunder Ernährung geistig fit bleiben

Um sich die geistige Fitness bis ins hohe Alter zu bewahren, ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung wichtig. Das beste Beispiel hierfür sind Menschen im mediterranen Raum. Sie essen viel Fisch, reichlich Obst und Gemüse, dafür weniger Fleisch und Wurst. Auch Olivenöl, der Verzehr von Bohnen, Nüssen sowie Vollkornprodukten tragen dazu bei, Körper und Geist intakt zu halten. Hinsichtlich dessen sollten besonders diejenigen in sich gehen, die täglich zur Flasche und/oder Zigarette greifen. Für Konsumenten geistiger Getränke heißt das, diese nur hin und wieder und verantwortungsvoll zu genießen. Für Raucher dagegen gilt: Finger weg vom Glimmstängel!

Bewegung kräftigt Körper und Geist

Inwieweit Sport und Bewegung dazu beitragen, das Demenz-Risiko zu senken, ist wissenschaftlich nicht geklärt. Allerdings kann jeder, der körperlich aktiv ist, mit Sicherheit davon ausgehen, etwas Gutes für seine Gesundheit zu tun. Schließlich fördert physische Betätigung die Durchblutung, pumpt Sauerstoff in die Organe und stärkt Muskeln sowie Nerven. Den typischen Risikofaktoren für Demenz wie Bluthochdruck oder Übergewicht beugt der Mensch damit automatisch vor. Logisch, dass er auf diese Weise auch sein Gehirn gesund erhält. Bezüglich körperlicher Aktivität ist nicht zwingend eine bestimmte Sportart gemeint. Insbesondere bei Senioren reicht schon das tägliche Treppensteigen, Laufen, Fahrradfahren oder gelegentliches Schwimmen aus.

Schwerhörigkeit ernst nehmen

Eine unbehandelte Schwerhörigkeit ist auch ein Risikofaktor für die Entstehung von Demenz. Das Gehirn gewöhnt sich an das geringere Hörvermögen und erhält hierdurch weniger akustische Reize. Hörbeeinträchtigungen sollten so früh wie möglich erkannt und behandelt werden. Wird durch einen HNO-Arzt die Schwerhörigkeit diagnostiziert, sollte dessen Rat zum Tragen eines Hörgerätes auch dringend beherzigen.

Medikamente zur Vorbeugung von Demenz?

So wie Medikamente bei Alzheimer keine Heilung bewirken, sind sie auch allgemein zur Vorbeugung von Demenz ungeeignet. Im Gegenteil warnen Mediziner in diesem Zusammenhang vor bestimmten Stoffen. So zum Beispiel der zusätzlichen Einnahme von Vitaminen, insbesondere Vitamin E, vor Cholesterin senkenden Statinen, steroidalen Medikamenten und Hormonen wie Östrogen und Progesteron.

Hilfe bei der Demenzbetreuung

Pflegende Angehörige kommen bei der Demenzbetreuung oftmals an ihre Grenzen. Die als „24h Pflege“ bekannte Betreuungsform im eigenen zu Hause ist eine wertvolle Unterstützung und bietet viele Vorteile.